Ayurveda Basics
Das Credo
„Körper, Geist und Seele sind wie ein Dreifuß. Die Welt wird durch ihr Zusammenspiel erhalten. Sie stellen das Substrat für alles Existierende. Vereint bringen sie das fühlende Wesen hervor, für das Ayurveda ins Licht gerufen wurde.“
Aus dem Ayurveda-Quellentext Caraka Samhita- Su. 1.43
Ayurveda Heilkunde
Die ayurvedische Lehre zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht strukturelle oder materielle Aspekte des Körpers oder der Erkrankung betont, sondern sich auf die Dynamik physiologischer Kräfte konzentriert. Obwohl wichtige physiologische Komponenten wie z.B. Hormone, Enzyme oder Neurotransmitter im Ayurveda nicht benannt und berücksichtigt werden, erfassen die dynamischen Konzepte des Ayurveda ganzheitlich und tiefgründig die Natur der Lebensprozesse, des Menschen und seiner Erkrankungen.
Die beiden wichtigsten Konzepte sind die Doha-Lehre und das Agni-Prinzip:
Dosha- und 5- Elementen-Lehre
Auch die Einteilung von Nahrungsmitteln und Heilpflanzen, deren Eigenschaften & Wirkungen sowie den Ayurvedatherapien beruht auf den Doshas.
Vata ist das Bewegungsprinzip und setzt sich aus den Elementen Akasha (Raum) und Vayu (Wind, Luft) zusammen mit den Eigenschaften trocken, kalt, rau, klar, beweglich, subtil, veränderlich und leicht. Vata hat seinen Hauptsitz im Dickdarm. Dort ist es für die Rückresorption von Flüssigkeiten („Austrocknung“) aus dem Kolon verantwortlich. Pathologisch ist die Ausprägung der Eigenschaft „trocken“ bei der Obstipation, die ein typisches Vata-Symptom darstellt. Vata ist außerdem eng mit dem Nervensystem verbunden und entspricht auch dem Geist- und Energiekörper (Yoga). Stress ist eng verschaltet mit einem Anstieg von Vata (Prana Vaya – zu viel Wind) und zeigt sich in vielen typischen Stresssymptomen wie Nervosität und Unruhe.
Pitta ist das Umsetzungsprinzip im menschlichen Organismus bzw. das thermisch-transformatorische Prinzip in der Natur. Es setzt sich zusammen aus den Elementen Feuer (Agni) und einem kleinem Anteil Wasser (Jala). Seine Attribute sind heiß, scharf, flüssig, feucht, sauer, bitter, plötzlich auftretend, durchdringend, sich gut verteilend. Es steht in unmittelbarer Verbindung zur Verdauung, zur Digestionskraft und zum Stoffwechsel. Seinen Hauptsitz hat es zwischen Herz und Nabel. Hautentzündungen, Magenbeschwerden wie Säurereflux, aber auch Ungeduld und Reizbarkeit sind Beispiele für ein unbalanciertes Pitta.
Kapha ist das Stabilitätsprinzip. Es setzt sich aus den Elementen Erde (Prithivi) und Wasser (Jala) zusammen. Kapha hat seinen Hauptsitz oberhalb des Herzens im Oberkörper. Es trägt die Funktion des Lymph- und Immunsystems und ist über das Skelett und die Zellstruktur an der Formbildung des Körpers beteiligt. Seine Eigenschaften sind schwer, süß, schwer, träge, schleimig, ölig, kalt, weich und trüb. Übergewicht und Unbeweglichkeit sind z.B. typische Kapha Symptome, wenn dieses Doha unphysiologisch wird. Ziel der ayurvedischen Gesundheitslehre ist es, die Homöostase der Eigenschaften in Körper & Geist immer wieder herzustellen. Dabei ist für jedes Organ oder für jeden Funktionskreis (Gewebe, Transportfunktion, Ausscheidung, Stoffwechselfunktionen) sowie Psyche & Geist ein jeweils spezifisches Verhältnis von Vata, Pitta und Kapha als „normal“ oder „gesund“ anzusehen. Dasselbe gilt die individuellen Anlagen (Konstitution) eines Menschen: Ein jeder hat seine individuellen Dosha- Anteile und muss daher anders behandelt werden bzw. seine Gesundheit erhalten und vorbeugen.
Die Anwendung & Umsetzung der Ayurvedakunde basiert auf 8 Säulen:

Ernährung/Diätetik, basierend auf der 5-Elementenlehre
Ordnungstherapie, Maßnahmen der Lifestyle-Medizin
Manualtherapie, Ölmassagen
Pflanzenheilkunde, Nahrungsergänzungen aus der ayurvedischen und europäischen Naturheilkunde
Ausleitungsverfahren, Detox-Kuren
Chirurgie, heute nur noch mikrochirurgische Anwendung
Psychosomatik, Regulierung der mentalen & körperlichen Funktionen
Subtile Verfahren, spirituelle Methoden
Ayurveda arbeitet immer ganzheitlich und berücksichtigt sowohl psychosomatische als auch somatopsychische Prozesse.
Meine Beratung als Ayurvedaspezialistin basiert auf diesen Säulen der Ayurvedakunde (außer Chirurgie & Manualtherapie).
Was bedeutet OJAS?
Ojas- die feinste Lebensessenz
Ojas ist die feinstoffliche Essenz, die Lebensenergie, die der Organismus als Resultat seines gesamten Assimilationsprozesses bildet. Man kann es nicht messen, aber man kann es spüren und wahrnehmen. Ein Mensch mit einem guten Ojas strahlt. Ojas lässt uns fein, lichtvoll und in innerer Harmonie und Liebe sein. Es ist die Erfüllung der feinsten Lebenskraft, die spirituelle Kraft im Menschen, die uns mit dem kosmischen Lebensatem und mit der göttlichen Kraft und Liebe verbindet.
Selbstachtung ist der Kern allen Heilens
Aufgrund der engen Verbindung von Geist & Körper entspricht unser Selbstwertgefühl auch der Selbstachtung unserer Zellen. Bewusstsein ist überall in unserem Körper, in all unseren Zellen. Das ist eine ganz andere Auffassung als in der Schulmedizin, die auf einem mechanistischen Welt- und Menschenbild beruht. Nach den Lehren des Ayurveda und des Biologischen Heilwissens ist jede Zelle ein Zentrum für Intelligenz und des Gewahrseins und hat eine Empfindung ihrer selbst, die ihr hilft, ihr Überleben (im Gewebe) zu sichern. Diese Kraft ist ein Lebensspender und erhält ihre Form, Größe, Membranspannung etc. Selbstachtung und Selbstvertrauen fördern diese zellulare Intelligenz. Die wichtigste Voraussetzung für unsere Gesundheit!
Zeit aufzuwachen...
Wir leben in einer Kultur chronischer Unaufmerksamkeit, die vom hektischen Tempo des modernen Lebens gefördert wird. In Schule und Beruf werden wir zum Multitasking angehalten, zur gleichzeitigen Erledigung mehrerer Aufgaben. Und so wird unsere ohnehin schon zersplitterte Aufmerksamkeit flach und seicht. Rundum stürmen Reize auf uns ein, bis wir uns nur noch einer Art ruheloser Langeweile ergeben können. „Es liegt im Interesse der Konsumgesellschaft, all jenes zu fördern, dass der Erfahrung ihre Schärfe nimmt, dass uns mit unseren Notlösungen beschäftigt hält, so dass wir immer ein klein bisschen wie betäubt sind“ (A.W. Schaef). Was im Rahmen der westlichen Psychologie als normal gilt, kann leider auch nur heißen, dass wir in einer bestimmten Form von Täuschung, von Unwissenheit, leben. Dies kann auch der Fall sein, wenn wir äußerlich sehr erfolgreich wirken. Wir haben alles, was man mit Geld kaufen kann, doch im Innern mangelt es uns an Frieden und Sinnhaftigkeit.